„Eine Stunde Rursee ist drei Tage Urlaub“ DLF-Diskussion jetzt online verfügbar
Auf Einladung des Deutschlandfunks diskutierten Gegner und Befürworter über das geplante Pumpspeicherwerk am Rursee. Die Gesprächsrunde, zu der rund 60 Zuhörer in den „Seehof“ gekommen waren, konnte bundesweit live mitverfolgt werden.
Ein Mitschnitt der Sendung „Vom Pumpspeicherkraftwerk bis zum Windrad – In der Eifel wächst der Widerstand gegen die Energiewende!” findet sich unter dradio.de (mp3 hier).
Hier einige aussagekräftige Zitate – im Original-Wortlaut:
Der Rursee sieht fast schon postkarten-idyllisch aus: Bis vor 10 Minuten waren hier noch Nebelschwaden, jetzt ist der Himmel aufgerissen, die Sonne scheint, das Wasser ist schon fast tiefblau. Eingebettet ist der Rursee in das frühlingshafte Grün der umliegenden Eifelwälder.
Aus der Anmoderation von Judith Grümmer, Moderatorin beim DLF
Und ich kann heute sagen, dass ich zum strikten Gegner dieses Projektes geworden bin – einfach weil ich mich damit beschäftigt habe. [Applaus] Wir waren zum Beispiel in Vianden [PSW in Luxemburg]. Und wenn der dortige Bauherr sagt, er freut sich über jeden Tag, den er später ans Netz gehen kann, weil dieses Projekt nicht wirtschaftlich ist, dann muss das ein Alarmzeichen sein.
Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren
Trianel startet hier mit einer vermeintlichen Charme-Offensive. Ich habe bei den ersten Veranstaltungen teilgenommen, dann hieß es: “Stellt alle Fragen, die euch belastend erscheinen, und wir werden die beantworten.” Ich habe das jetzt mal konkret nachvollzogen: Wir haben uns im Kreistag sehr intensiv damit beschäftigt und haben am 15 März 2012 einen umfangreichen Fragenkatalog auf den Weg gebracht. Bis heute – und ich glaube, wir sind schon ein paar Tage älter geworden – sind diese Fragen noch nicht mal ansatzweise beantwortet…
Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren
Es ist natürlich so, dass über die Jahre der Tourismus oder die Bevölkerung auch den See angenommen hat, es ist ja ein künstliches Gewässer, es ist ein Ingenieurbauwerk, das aber in die Natur hinein passt, wie man ja auch sieht – wie man auch heute sieht. Neben dem Nationalpark ist er ein Highlight in der Region.
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Firk, Vorstand des Wasserverband Eifel-Rur
Die Eifel soll keine Spielwiese werden für regenerative Energien, die noch gar nicht ausgereift sind.
Gudrun Klinkhammer, Journalistin aus der Eifel
Für uns als Tourismusunternehmen auf jeden Fall wäre es mehr oder minder das Aus. Wir können keine Durststrecke von zwei Jahren überbrücken.
Waltraud Heuken, Geschäftsführerin der Rurseeschifffahrt sowie des Hotels “Seehof”
Also der Segelsport ist in starkem Maße gefährdet. […] Der Rursee wird garantiert an Attraktivität verlieren dadurch, der Wassersport wird bis auf 30% zurückgehen, und das wird meine Existenz kosten.
Günter Becker, Becker Wassersport
Der erste Hut, den ich aufhabe, ist der eines Ministers, der für Nordrhein-Westfalen verantwortlich ist und wir sind da im Wettbewerb mit Anderen. Die Firma Trianel hat drei Standorte zur Auswahl, wo sie sich am Ende wahrscheinlich entscheiden wird, welchen sie davon realisiert. Insofern gibt es da einen Standortwettbewerb.
Johannes Remmel, Umwelt-Minister NRW
Und wir werden uns auch im Gemeinderat Simmerath noch vor der Sitzung, die der Regionalrat für den 5.7. anberaumt hat, mit dieser Sache nochmals beschäftigen.
Karl-Heinz Hermanns, Bürgermeister Simmerath
Die meisten unserer Mitglieder sind auch gegen die Kernenergie auf die Strasse gegangen, also wir sind auch – die meisten – Grünen Wähler – was wir jetzt heute nicht mehr seien werden.
Martin Kleppe, BI Sturm im Wald
Also wir sind nicht sicher, aber wir haben eine Vermutung, dass das gelingen kann.
Markus Hakes, Projektleiter Trianel
Eine Stunde Rursee ist drei Tage Urlaub.
Gudrun Klinkhammer, Journalistin aus der Eifel
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3 Kommentare
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Und wir haben schon gedacht wir haetten uns verhört..,
Was die Aussage des Herrn Hakes betrifft.
Einfach unglaublich!!!
Welche Aussage des Projektleiters von TRIANEL, wenn diese stimmen sollte.
“… wir haben eine Vermutung, dass das gelingen kann.” Entweder bin ich als Projektleiter von “meiner” Sache überzeugt oder ich bin ungeeignet. Eine unglaubliche Aussage, wenn sie tatsächlich so gesagt wurde!
scheinbar ist diese Aussage ja wirklich getätigt worden. Da kann man nur den Kopf schütteln.
Ich habe hier noch einen Artikel zur Sendung gefunden:
http://www.wochenspiegellive.de/eifel/staedte-gemeinden/altkreis-monschau/nachrichtendetails/obj/2013/05/08/trianel-bleibt-viele-antworten-schuldig/