Newsletter: Trianel gibt auf, weitere PSW rechnen sich nicht


Am 4.1.2019 haben wir eine eMail an rund 3200 Leute geschickt. Hier kann man sie nachlesen:


Liebe Freunde und Retterdes Rursees,

 

zum Jahreswechsel ein paar Informationen, welche Aktivitäten es rund um die Pumpspeicher-Idee und möglichen Pläne hinsichtlich der Rur-Eifel gibt.

 

Trianel hat im Juli 2018 mitgeteilt, nach dem Ende der Pumpspeicherpläne am Rursee (2013) nun auch die zwei weiteren, bisher noch aktuellen PSW-Projekte an der Nethe (NRW) und im Thüringerwald fallenzulassen. Trianel begründet seinen Rückzug mit “schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Pumpspeicherwerke.” Daher fehle es – sowohl mittelfristig als auch langfristig – an Realisierungs-Perspektiven für die beiden Projekte.

 

Der Entschluss, die beiden anderen PSW-Projekte nun ebenfalls zu beenden, ist intern bereits im April gefallen, wurde aber erst Monate später publik. Trianel ist nicht der erste Projektierer, der seine Pläne für Pumpspeicher in der letzten Zeit gestoppt hat. Auch andere PSW-Pläne im Energiesektor, so von den Stadtwerken Trier (Pumpspeicherwerk “Rio”) oder das Projekt “Heimbach” der Mainzer Stadtwerke, wurden zu den Akten gelegt.

 

Insgesamt mangelt es den Pumpspeicherwerken angesichts des Wandels bei der Stromerzeugung an Bedarf und damit auch an Wirtschaftlichkeit. Das haben auch die ENBW als Teilhaber der Schluchseewerke dazu gebracht, sich aus der weiteren Planung des Pumpspeicherwerkes in Atdorf im Südschwarzwald zurückzuziehen (SWP und FAZ, 12.10.2017). Die RWE, der andere Teilhaber der Schluchseewerke, hatten bereits 2014 von diesem Projekt Abstand genommen.

 

Einzig die Stadtwerke Aachen (STAWAG) riskierten 2018 25 Millionen der Gelder ihrer Stromkunden und investierten in eine Beteiligung und Renovierung des PSW Finnentrop-Rönkhausen. Ohne diese Finanzspritze der Aachener wäre ein Weiterbestand des maroden Pumpspeicherwerks nicht möglich gewesen.

 

https://www.energate-messenger.de/news/180300/stawag-beteiligt-sich-an-pumpspeicherkraftwerk-von-enervie

 

Ob diese STAWAG-Investition sinnvoll war, kann man – nach Lektüre einer Norwegischen Studie zur Deutschen Energiewende und den Möglichkeiten der Energiespeicherung aus erneuerbaren Energien – bezweifeln. Die Norweger werten in ihren zwei bestechenden PowerPoint-Präsentationen nur seriöse Daten der Fraunhofer-Gesellschaft und von Agora-Energiewende aus. “Deutschlands Weg in die Sackgasse” haben die Norwegischen Wissenschaftler und Energieingenieure ihre Studie genannt. Die Analyse zur Zukunft der Energiewende ist auch für Laien nachvollziehbar und im Ergebnis niederschmetternd.

 

https://eifelon.de/umland/die-deutsche-energiewende-aus-norwegischer-sicht.html

 

Bei uns am Rursee sollte die Wachsamkeit erhalten bleiben, denn der 2016 vorgelegte LANUV-Fachbericht “Potenzialstudie Pumpspeicherkraftwerke Nordrhein-Westfalen” spricht bezüglich des Rursees von vier Oberbecken und einem PSW-Potenzial von insgesamt 1450 MW!

 

https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/publikationen/fachberichte/?tx_cart_product%5Bproduct%5D=225&cHash=a7b13d7c2ba6ccd654a0a7c9582a525a

 

Zur Erinnerung: Das abgewehrte Pumpspeicherwerk der Trianel sollte eine Leistung von “nur” 640 MW und ein Oberbecken haben. Eine solche Monsterplanung wie in dem LANUV-Papier angedacht, wäre das Ende für den Rursee und der ihn umgebenden Landschaft.

 

Insofern ist es sinnvoll, sich auch in Zukunft für den Erhalt des Sees einzusetzen, um weiteren Pumpspeicher-Begehrlichkeiten, zum Beispiel durch die STAWAG, jederzeit entgegentreten zu können.
Wir bleiben am Ball und wünschen Euch im neuen Jahr viele schöne und erholsame Stunden am oder auf unserem Rursee…

 

Lieben Gruß
BI Rettet den Rursee


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