Setzt Simmerath aufs falsche Pferd?


Zum ersten Informationsabend auf Simmerather Gemeindegebiet kamen – trotz Eisregens und verschneiten Straßen – knapp 200 interessierte Zuhörer. Im Rurberger Antoniushof ließen sie sich über ‘Risiken und Nebenwirkungen’ eines Pumpspeicherwerks aufklären.


“Der Rursee wird nicht mehr das sein, was er ist! Das Strandbad und die Neue Mitte können Sie vergessen.”, führte Vorstandsmitglied Werner Löhrer den Anwesenden vor Augen.

 

Mit Bildern vom Bau des Pumpspeicherwerks Vianden verdeutlichte Diplom Ingenieur  Edgar Dartenne in seinem anschließenden Vortrag die massiven Eingriffe, die auf das seit Jahrzehnten gewachsene Ökosystem Rursee  und die angrenzenden Seegemeinden zukämen.

 

 

Schritt für Schritt belegte er, dass ein PSW Rursee für die gewünschte Energiewende nicht notwendig sei,  stattdessen aber den sanften Tourismus in der Region zerstöre. Sein Fazit:  Das Projekt am Rursee sei “das Gruselkabinett des deutschen PSW-Baus” und werde – sollte es realisiert werden – der Gemeinde Simmerath zukünftig  “wie ein Mühlstein am Hals hängen”.

 

 

In der anschließenden Diskussion forderte Eduard Müllejans, langjähriger Stadtrat der angrenzenden Gemeinde Nideggen, den gesamten Simmerather Stadtrat zum Umdenken auf und sich genau wie die Nachbargemeinden Heimbach und Nideggen gegen das Pumpspeicherwerk zu entscheiden.

 

Hatte es zu Beginn der Veranstaltung noch einige kritische Gegenstimmen gegeben, appellierten die Besucher zum Abschluss des Info-Abends an die BI, eine Groß-Demonstration Rettet den Rursee zu organisieren.


Kommentare und Pings sind geschlossen.

2 Kommentare

  1. Möglicherweise haben die Bürger von Simmerath noch die Möglichkeit den Bürgermeister um zu stimmen. Ich würde in dem Fall seinen Meinungswandel verstehen.
    Kuester

  2. Das geplante Trianel-Projekt könnte zum Stuttgart 21 für die Gemeinde Simmerath werden, wenn sich die Verantwortlichen ihrer Verantwortung nicht endlich bewusst werden.

    Experten in der Energiewirtschaft ist längst klar, dass der Strommarkt aufgrund immer effizienterer Techniken (LED-Beleuchtung in den Haushalten, Smartmeter-Technologie, etc.) auf Überkapazitäten zusteuert. Allein deshalb ist das geplante Vorhaben unsinnig und vernichtet Steuergelder.

    Wenn aus Sicht eines Simmerather Bürgermeisters die Steuergelder aus Berlin auch sehr weit weg sein mögen, die Bürger der Gemeinden Simmerath und Heimbach sind es nicht!

    Die Wertvernichtung findet in der eigenen Gemeinde über die unweigerliche Abwertung der Grundstückspreise statt. Am See dürften dann nicht mal mehr Eifler Durchschnittspreise zu realisieren sein. Wer kurvt schon gern zu einem Eigenheim an einer entlegenen Großbaustelle?

    Ein Pumpspeicherwerk wäre nichts anderes als Wertvernichtung vor der eigenen Haustür!

    Es ist Zeit aufzuwachen! Noch ist es nicht zu spät.

Mit dem Abschicken Deines Kommentars
akzeptierst Du die Nutzungsbedingungen