Düren sagt NEIN! Resolution zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk am Rursee


“Der Kreis Düren fordert den Regionalrat Köln auf, die Einleitung einer Regionalplanänderung zur Ermöglichung eines Obersees als Betriebsteil eines Pumpspeicherkraftwerks am Rursee auf der Basis der jetzt vorgelegten Unterlagen abzulehnen.”


 

Da die angedachte Regionalplanänderung sich nur auf den Obersee bezieht, werden offene Fragen zum eigentlichen Bauwerk und zu den Auswirkungen auf den Rursee verfahrensrechtlich erst in späteren Planfeststellungsverfahren geklärt. Dabei unterliegen die sich anschließenden notwendigen Verfahren nicht mehr der politischen Mitbestimmung. Der Kreis Düren misst daher der jetzt vorgesehenen Regionalplanänderung eine grundsätzliche Bedeutung zu, in dessen Vorfeld offene Fragen hätten geklärt werden müssen.

 
Hierzu gehören insbesondere die 13 Fragen des WVER und die vom Kreis Düren (siehe Vorl. 97/13) gestellten Fragen.
Wir haben uns mit Blick auf die vielen Bedenken, Sorgen und Nöten der Seeanrainer, der Seenutzer und den Umweltaspekten frühzeitig und intensiv mit dem geplanten Pumpspeicherkraftwerk beschäftigt. Bis heute sind viele wichtige und kritische Fragen vom Antragsteller Trianel entweder nicht ausreichend, nicht zufriedenstellend oder gar nicht beantwortet worden, zum Teil mit dem Hinweis auf spätere Planfeststellungsverfahren. Die Fragen bezogen sich unter anderem auf ökologische, touristische und wasserwirtschaftlichen Verträglichkeit wie z.B. Strömungsverhältnisse und Pegelabsenkungen während der Bauzeit.

 
Dem Energiemarkt ist zu entnehmen, dass auch ökonomische Aspekte ein Pumpspeicherkraftwerk unwirtschaftlich erscheinen lassen.

 

Aus den vorgenannten Gründen fordern wir den Regionalrat Köln auf, sich unserem Ansinnen anzuschließen.

 

gez. Karl Schavier
CDU-Fraktion
 

gez. Rudi Frischmuth
FDP-Fraktion

 

gez. Josef Johann Schmitz
SPD-Fraktion

 

gez. Valentin R. Veithen
Die Linke

 

gez. Heinz Schaaf
UWG


Kommentare und Pings sind geschlossen.

4 Kommentare

  1. Seit dem Ausbau der Solarenergie und der Windkraft haben sich sämtliche Prognosen, die noch 2009 zutrafen, stark verändert. Es gibt eine rasante Entwicklung bei den alternativen Energien.
    “Der Markt machte etwas ganz anderes, als man seitens der Bundesregierung wollte. Der Strompreis ist mittlerweile durch die Einspeisung aus Solaranlagen auch am Tag so tief, wie er früher dies nachts war.”
    Damit ist die Preisdifferenz zwischen billigem Nachtstrom und dem teuren Spitzenlast-Tagstrom hinfällig geworden. Auch ist es ein Irrglaube, dass ein Pumpspeicherwerk umweltschonend und sauber Strom produziert. Pumpkraftspeicher vernichten 20 Prozent der Energie durch Verluste.
    Alle 30 existierenden Pumpspeicher in Deutschland zusammen könnten mit ihrer Speicherkapazität maximal 35 Minuten lang die Republik mit Strom versorgen, bräuchten aber sechs Stunden, um diese Kapazität erst zu erzeugen. Außerdem fallen eine Menge Investitionskosten an. Pro Kraftwerk rund eine Milliarde Euro Die TRIANEL wird nur investieren, wenn es üppige Fördermittel gibt.
    Man üerlegt heute schon, was man mit den im Bau befindlichen Kraftwerken machen soll. Das sei auch in Deutschland so. Geld lasse sich mit PSW nicht mehr verdienen.
    Trianel kann von dem ganzen Projekt selbst nicht richtig überzeugt sein. Alle wirtschaftlichen Fakten sprächen gegen den Bau eines PSW. Die Berechnungen für die Wirtschaftlichkeit würden mit zunehmendem Zubau erneuerbarer Energien immer hinfälliger.
    Andere Stromerzeuger werden ihre Projekte auf Eis legen.
    EnBW und RWE in Baden-Württemberg, Eon in Waldeck (Hessen). Der Stromerzeuger Vattenfall will nach Aussage seines Leiters Wasserkraft, Gunnar Groebler, bis 2020 sogar die Hälfte seiner Pumpspeicherkraftwerke stilllegen. Weil es sich nicht mehr rechne. Laut Vattenfall könne man derzeit nicht guten Gewissens empfehlen, in Neubauten zu investieren.

  2. Beucker sagte am 9. März 2013 um 19:10

    Jegliches Neuvorhaben, welches eine Veränderung des bestehenden, wenn auch
    kulturvierten Landschaftszustandes betrifft, ist gerade in der heutigen Zeit bis ins
    Detail genau zu planen. Dabei ist Nutzen und Schaden sorgfältig abzuwägen, be-
    sonders was die bestehenden Ökosysteme betrifft. Denn sind sie einmal ge-
    schädigt, kann oft nicht mehr nachgebessert werden. In diesem Fall:
    starke Wasserschwankungen im Rursee beeinträchtigen sowohl den Fischbestand
    als auch Flora und Fauna in der Uferrregion, sicher auch das Ökosystem der
    abfliessenden Rur (eventuelle Temperaturschwankungen des Wassers und damit
    verbundene Beeinträchtigung nicht nur des Fischbestandes).

    • FrankE sagte am 13. März 2013 um 22:00

      Man sollte aber auch nicht vergessen, das der Rursee selber kein natürliches Gewässer ist sondern ebenfalls ein künstliches Gebilde ist, das einen enormen Eingriff in die Natur bedeutete.
      Dies war natürlich eine Sünde unserer Väter die sich bei Erbauung der Talsperren einen Dreck um das Ökosystem geschert haben, aber diesen Stausee und das inzwischen entstandene Ökosystem im Nachhinein heilig zu sprechen, weil einem das gerade ins Konzept passt finde ich heuchlerisch.

      • Auch wenn der Rursee ein künstliches Gewässer ist, hat er seine Bewährungsprobe längst bestanden. Der Rursee ist ein hervorragendes Wasserkraftwerk, welches von der Natur kostenlos befüllt wird. Hier hat “Homo Sapiens”, mit seinem “enormen Eingriff in die Natur” mal was vernünftiges gemacht, indem er die Rur im Sommer vor dem Austrocknen und ansonsten alle Anwohner vor Überschwemmungen bewahrt. Ein Gewässer mit solch exzellentem Fischbestand, in dem es von mir selbst beobachtete Hechte von über 1 m und garantiert: Welse mit mehrfacher Länge gibt, gäbe es ohne Rursee nicht. Nur sollten wir uns vor einer “Verschlimmbesserung” bewahren. Mit Verlaub, kann ich ihre Argumentation nicht gutheißen.

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