16.11.2012
Entrüstung über Krischer-Lobbyismus-Versuch: Oliver Krischer, MdB für die Grünen und bedingungsloser Befürworter des heftig umstrittenen Pumpspeicherwerks, erntet für seine Hinterzimmer-Stimmungsmache heftige Kritik. Am 13.11.2012 hatte er in einer privaten eMail versucht, 19 Land- und Bundestagsabgeordnete von den Notwendigkeit des PSWs am Rursee zu überzeugen. Die Mail wurde uns zugespielt, wir haben MdB Krischer darauf in einem offenen Brief geantwortet. Nun bekommen wir viele Zuschriften von entrüsteten Bürgern, die wir hier veröffentlichen wollen:
“Bei dem Grünen Politiker Oliver Krischer brennen nun scheinbar alle Sicherungen durch. Er und einige weitere Politiker wie Karl-Heinz Hermanns und Herr Etschenberg wollen eine Unterschriftenaktion für das geplante Pumpspeicherkraftwerk am Rursee starten.
Damit handeln Sie verantwortungslos den Bürgern gegenüber, die sich für den Erhalt des Rursees und des Schilsbachtal in Woffelsbach einsetzten. Diesen Herren ist scheinbar entgangen, was auf die Natur und den Menschen zukommt. Wir fordern alle, die zu einer Unterschrift bereit sind auf, vorher einige Texte zu lesen:
- Gemeinsame Stellungnahme von BUND NRW, LNU und NABU NRW vom 20. April 2012
- TRIANEL WASSERSPEICHERKRAFTWERK RUR (TWR) Beantwortung des Fragen-kataloges der Stadt Heimbach vom 25.05.2012
- Gemeinsamer Standpunkt des Bürgermeisters der Stadt Heimbach und der CDU-Fraktion, der SPD-Fraktion, der FDP-Fraktion und der UWV in der Stadtvertretung Heimbach zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk Rursee.
Spätestens nach genaueren Studieren der Stellungnahme von Bund NRW, LNU und NABU NRW vom 20. April 2012 dürften bei allen die Alarmglocken läuten! Wer dann noch unterschreibt, dem ist nicht zu helfen. Jetzt schon an den Rückbau denken lautet es in dieser Stellungnahme! Wer dieses Projekt unterstützt beerdigt die Eifel und möglicherweise 1 Mrd. Euro aus Landesmitteln:
Die Landesregierung unterstützt den Ausbau der Pumpspeicherkapazitäten in Nordrhein-Westfalen, wie zum Beispiel die Projekte in der Eifel und im Weserbergland. Auch vorhandene Talsperren, die Entwicklung und Realisierung von Speicherkraftwerken in stillgelegten Bergwerken und Unterflurkraftwerke bieten bisher ungenutzte Speicherpotenziale. Hierzu wollen wir in Zusammenarbeit mit der NRW.Bank geeignete Finanzierungsinstrumente zur Absicherung von Planungskosten entwickeln.
Denkt bitte genau nach, vertraut eurem Gefühl und nicht dem scheinbar abgekarteten Spiel einiger Politiker! Die Infoveranstaltungen gehören dazu. Die Aufforderung von Herrn Karl-Heinz Hermanns, die Bürger mögen ihre Bedenken äußern ist auch nicht ernst zu nehmen. Er will diese doch gar nicht hören.
Helft der Eifel, rettet den Rursee!”
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“Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die Veröffentlichung der Email des „Grünen??“ MdB Herrn Oliver Krischer. Gestatten Sie bitte, dass ich meine Fassungslosigkeit über den Inhalt dieser Mail zum Ausdruck bringe.
Ich hätte es nie zuvor für möglich gehalten, dass ein „grüner“ Politiker die politischen Ziele seiner eigenen Partei auf eine derartig dümmliche, dreiste und vor allem auch feig-hinterlistige Art und Weise verraten kann.
Danke für Ihre sachliche und argumentativ fundierte Antwort auf dieses infame Machwerk.
Es muss sicherlich nicht extra betont werden, dass mich die Co-Autoren Helmut Etschenberg und Karl-Heinz Hermanns ebenfalls zutiefst erschüttert haben.
Sind sich diese Herren eigentlich vollständig im Klaren darüber das sie sich für das Wohl des Bürgers der sie gewählt hat und nicht für den zweifelhaften Profit eines Unternehmens einzusetzen haben, welches unter dem Deckmantel der Energiewende einzig aus Profitgründen eine gigantische Umweltzerstörung plant?
Sicherlich wäre es jetzt sehr interessant, akribisch zu prüfen, wo denn die Schnittmenge zwischen den grünen Interessen des Herrn Oliver Krischer und der Trianel GmbH liegen.
Mit freundlichen Grüßen
D. B.”
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“Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist schon sehr erschreckend wenn man feststellt, zu welchen Mitteln die “Befürworter“ des Projektes jetzt greifen. Die großen Bedenken und eben der breite Widerstand in der Bevölkerung der vom Projekt betroffenen Orte wird als Gruppe von Personen mit wenig Sachverstand und Querulantentum abgestempelt.
Eine mögliche negative Investitionsentscheidung von Trianel kann fatale Folgen für die Region haben. Welche unangenehme schlimme Folgen sind denn hier gemeint?
Wie kommt es zu der Verbrüderung zwischen CDU-Rat, CDU-Bürgermeister und einem grünen Bundestagsabgeordneten?
Gerade in unserer Region sind die Grünen die Verhinderer von dringend notwendigen Straßen-verkehrsprojekten und sonstigen Bauvorhaben. Verhinderung bzw. starke Einschränkung von Freizeitaktivitäten beim Klettern, Kanufahren oder beim Wandern (Drover Heide) kommen ebenfalls aus der grünen Lobby.
Zu welchem Preis wirft Herr Krischer seine ideologischen Werte in Sachen Naturschutz über Bord?
Ein Herr Krischer bittet die anderen Parteien, die politischen Gegner um Unterstützung… das hat es noch nie gegeben!
Was hier gespielt wird kann Oma Gretchen vielleicht nicht direkt erkennen, deshalb wiederhole ich nochmals, dass hier ausschließlich finanzielle Interessen und Vergabe von Posten im Vordergrund stehen. Bei einer Nichtrealisierung hat dies natürlich fatale Folgen für die möglichen Nutznießer.
Seit der Energiewende gibt es in Deutschland mehr Energieexperten als Fußballexperten und diese Experten werfen den betroffenen Bürgern vor, dass sie eben keine sachlichen Argumente gegen das Projekt vorbringen würden. Hier wird mit allen Mitteln versucht das Projekt auch gegen den Bürgerwillen durchzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
L. Reuter”
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3 Kommentare
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Wer zu feige ist, seine Meinung in einer sachlichen Diskussion zu vertreten, der greift
zu solchen Methoden.
http://www.aachener-zeitung.de/lokales/eifel/einsatz-fuer-interessengemeinschaft-pro-pumpspeicherkraftwerk-rursee-1.458023
Ich wuerde mal sagen das der Artikel in der Aachener Zeitung (siehe Link) genau aus dieser Ecke kommt. Die Kommentare sprechen fuer sich. Diese Frau wohnt in Strauch. Mal schauen wenn das Wasser im oberen See mal abgelassen ist und die Temperaturen gut sind was Sie zu dem Gestank des verrottenden BioMaterials sagen wird.
Bei der Podiumsdiskussion im Seehof in Schwammenauel kamen mir folgende Gedanken.
Möglicherweise täusche ich mich, aber wenn ich sehe, wie manche Politiker die Bevölkerung in ihrem Wahlkreis und ihre Heimat, samt der schützenswerten Natur vertreten, frage ich mich, wen unsere Volksvertreter hier vertreten. Etwa den Stromhändler Trianel?
In Sachen Trianel könnten möglicherweise Parallelen zu einer energiepolitischen Entscheidung des damaligen Bundeskanzlers Schröder beim Bau der Nord Stream Pipeline (Ostseepipeline) erkennbar sein.
Wenn ich richtig gelesen habe, ist in „WIKIPEDIA“ unter den Stichworten „Ostseepipeline“ und „Gerhard Schröder“ folgender Sachverhalt niedergelegt.
Im Jahre 2005 wurde im Beisein von Vladimir Putin und dem damaligen Bundeskanzler Schröder der Vertrag von E.ON Ruhrgas , der BASF und der russischen Gasprom zum Bau der Ostseepipeline unterzeichnet.
Schröder unterzeichnete hierbei mit dem russischen Präsidenten Putin die Absichtserklärung.
Nach seiner Wahlniederlage, aber vor dem Ende seiner Amtszeit, stellte die Bundesregierung noch eine staatliche Bürgschaft der deutschen Banken KFW und der Deutschen Bank von einer Milliarde Euro für Gazprom im Falle einer Zahlungsunfähigkeit in Aussicht.
Dabei handelte es sich um einen ungebundenen Kredit, welcher von deutschen Banken an ausländische Unternehmen vergeben werden kann, um „nationale Interessen“ zu sichern.
Interessant ist hierbei, dass der Kredit in den letzten Monaten seiner Amtszeit vergeben werden sollte.
Nachdem der Vorwurf eventueller Interessenkonflikte erhoben worden war, bestritt Schröder von dieser Bürgschaft gewusst zu haben.
Im April 2006 lehnte Gasprom den Kredit ab, hierdurch wurde auch die Bürgschaft hinfällig.
Schröder ist seit 2006 Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG in Zug in der Schweiz, dem Betreiber und Eigentümer der Pipeline.
Hier zeigt sich, dass fähige Politiker nach ihrem erfolgreichen Wirken und ihrem Ausscheiden aus der Politik manchmal von der Energiewirtschaft übernommen werden.
Bei kleineren Projekten bietet sich vielleicht auch nicht ganz so hochrangigen Politikern eine Chance nach ihrer Tätigkeit zum „Wohle des Volkes und der Region“ in der Politik mit ihren gewonnenen wertvollen Erfahrungen in einem Aufsichtsrat oder mit einem Beratervertrag tätig zu sein.
Es liegt an uns, dieses mit den nächsten Wahlen zu verhindern, bevor solche Politiker ihre Voraussetzungen zu einem gutbezahlten Posten schaffen konnten.