Das 380kV-Erdkabel durch Schmidt & Hausen


Trianel erklärt in seinem Antrag im „Raumordnungsverfahren zur Netzanbindung“ bei der Bezirksregierung in Köln, die 380kV-Leitung vom Kraftwerk bei Gerstenhof unterirdisch durch das Gemeinde- und Ortsgebiet von Schmidt, durch den National-Park Eifel und weiter bis auf das Stadtgebiet von Heimbach-Hausen verlegen zu wollen.


Nach einer im November 2012 neu vorgelegten Variante 5.3 soll das Erdkabel durch die Bade ein anschließendes Wasserschutzgebiet des Wasserverbandes Gödersheim bis an den Anschlußpunkt an die 380kV Freileitung in der Nähe der Quellfassung Gödersheim verlegt werden.

Zur Verlegung im Erdgraben gibt es eine kleine Schnittdarstellung, in der die drei 380kV-Kabel in einem 1m breiten, und 1,6 Meter tiefen Schacht einträchtig nebeneinander liegen. (Raumordnungsverfahren zur Netzanbindung Teil A, Seite 19)

 

Diese (schöne) kleine Grafik hat nur einen Fehler: Eine derartige Verlegung wird von Fachleuten auf längeren Strecken bisher ausgeschlossen.
Auch zu der von Trianel angestrebten, unterirdischen Verlegung auf der projektierten Länge hat bisher niemand in Deutschland Erfahrungswerte.

 

Die längste, bisher in Deutschland gebaute, unterirdische 380kV-Leitung gibt es in Berlin: Sie ist 11 km lang, wassergekühlt und liegt in einem begehbaren Tunnel.

 

Die von Trianel in der Rureifel geplante Trasse wird auf ca. 13 km geschätzt. Im Unterschied zu Berlin soll sie einfach nur in der Erde verlegt werden und das ohne jede Kühlung! Obwohl es zu dieser projektierten Bauweise noch keine Erfahrungswerte gibt.

 

Die Leitung soll in Längsrichtung durch den Ort Schmidt verlaufen und über 2 Straßen der Gemeinde Hausen. Geht es nach den Planern von Trianel in der Mitte der Dorfstraßen!

 

Nach Expertenmeinung ist die magnetische Strahlung des Erdkabels an der Oberfläche durchaus mit der unter einer Hochspannungsleitung vergleichbar.
Die Verbindungsmuffen der einzelnen Kabelteilstücke, alle 700-900 Meter (abhängig vom Kabeltyp, der derzeit noch nicht bekannt ist) verbaut, haben es auch in sich. Einzelne Muffen sollen sich schon unter lauten Knall und unter Hinterlassung eines beachtlichen Kraters von ihrer verbindenden Funktion verabschiedet haben.

 

Die Forschung zu Erdverkabelung steckt noch in den Kinderschuhen. Erfahrungswerte sind wenig vorhanden. Insofern dürfen sich die Bewohner von Schmidt und Hausen als Beteiligte eines Großversuchs der Firma Trianel verstehen.

 

Hintergrundinformationen zum Thema 380kV Erdleitungen


Kommentare und Pings sind geschlossen.

2 Kommentare

  1. Das Pumpspeicherkraftwerk am Rursee muss mit allen legalen Mitteln verhindert werden.

    Damit erledigt sich die von Trianel beabsichtige Auslegung der 380 KV-Leitung durch die Ortslage Schmidt von selbst.

  2. Dr.Bauer sagte am 18. Dezember 2012 um 11:24

    Das geplante Pumpspeicherwerk mit seinen unterirdischen Einrichtungen (Punpwasserstollen und das zu verlegende Erdkabel) befindet sich in einer bekannten erdbebengefährdeten Region. Aus den vorliegenden Unterlagen von Tianel ist für mich nicht ersichtlich, das der Stromhändler die erforderlichen (mitunter sehr aufwendigen) Sicherungsmaßnahmen hierfür vorgesehen hat.

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